Schülerscouts aus der Realschule betreuen am Präsentationstag ihre anfangs noch etwas scheuen Besucher - Schülerinnen und Schüler aus den umliegenden Grundschulen - beim Experimentieren und Tüfteln, …

Mitmachen und sich kennenlernen

Eltern, Schüler und Lehrkräfte der Realschule plus in Mendig ziehen an einem Strang. In einem Erfahrungsbericht zeigen sie, wie sie den Übergang von der Grundschule auf die weiterführende Schule gestalten. Hierfür entwickelte die Schule ein auf sie zugeschnittenes Schulmarketing.


Momentan werden an der Realschule plus Mendig rund 700 Schülerinnen und Schüler von 56 Lehrkräften unterrichtet. Hervorgegangen ist die Schule aus der Zusammenlegung der Geschwister-Scholl-Hauptschule und der Hermann- Gmeiner-Realschule im Rahmen der Schulstrukturreform im August 2010. Ein Jahr später, im August 2011, wurde der Schule vom Land Rheinland-Pfalz auch die Errichtungsoption für eine Fachoberschule mit der Fachrichtung Technische Informatik zugesprochen. Somit kann nun am Standort auch die Fachhochschulreife in zwölf Schuljahren erworben werden.


Sich ein Profil schaffen

Im Umfeld der ehemaligen Realschule Mendig entwickelte sich ein stark wachsender Wettbewerb zwischen den benachbarten Gymnasien und Realschulen, später auch den Regional- und Integrierten Gesamtschulen. Ein Grund dafür ist auch der demografische Wandel. Wie überlebt man in schwindenden Märkten? Wir hatten diesem Prozess mit traditionellen Maßnahmen nicht viel entgegenzusetzen und realisiert, dass wir einige Schulabläufe anders managen müssen - ähnlich wie ein Wirtschaftsbetrieb. Ein wesentlicher Aspekt ist die Elternarbeit: So haben wir begonnen, uns wesentlich früher in den Entscheidungsprozess der Eltern einzuklinken und das punktuelle Informationsangebot in ein nachhaltiges Schulmarketing umzuwandeln. Die Bildungsqualität unserer Schule den Eltern zu vermitteln, ist eine große Herausforderung. Das funktioniert am besten im persönlichen Gespräch. Deshalb gehen die Pädagogen gezielt in die Grundschulen, um die Eltern der Schülerinnen und Schüler des dritten Schuljahres über das Konzept und die Angebote der Realschule plus zu informieren. Zusätzlich beauftragten wir im vergangenen Jahr eine Werbeagentur mit der Gestaltung von Schulprospekten, die wir dann an die Eltern verteilten.


Grundschullehrer einbinden

Grundschullehrkräfte sind wichtige Ratgeber bei der Schulwahl. Jedes Jahr im Herbst laden wir sie zu einem Informationsnachmittag in unsere Schule ein, um das pädagogische Konzept vorzustellen. Im Rahmen der Schulstrukturreform sind diese Nachmittage sehr effektiv, da wir so die Gelegenheit haben, die Umstrukturierung unserer Schule zu erläutern. Am Ende des sechsten Schuljahres können sich die Grundschullehrkräfte über den Leistungsstand ihrer ehemaligen Schülerinnen und Schüler informieren - ein Feedback über ihre unverbindliche, aber doch bedeutsame Empfehlung zur Schulwahl. Diese Rückmeldung zeigt ihnen auch, ob ihre Empfehlung für das jeweilige Kind gepasst hat.

… beim Werken und Basteln, während die Eltern der Grundschüler die vielfältigen Eindrücke der belebten Räumlichkeiten auf sich wirken lassen.

Sehr beliebt bei Jung und Alt in und außerhalb der Realschule plus: das Bigband-Orchester.

Präsentationstag für die Viertklässler
Jedes Jahr gibt es für alle Viertklässler der umliegenden Grundschulen und ihre Eltern einen "Präsentationstag", an dem sie unsere Schule kennenlernen können. Im November führen Schülerscouts die Grundschüler durch die Schule. Ganz nach dem Motto "Mitmachen und sich kennen lernen". Dabei erfahren sie mehr über die verschiedenen Fachbereiche. Sie töpfern und musizieren oder tüfteln an naturwissenschaftlichen Experimenten. Ziel des Präsentationstages ist es zum einen, bei den Kindern Vertrauen zu schaffen und mögliche Ängste abzubauen. Zum anderen soll den Eltern die Qualität unseres Unterrichts vorgestellt werden. Vor allem aber wollen wir die Neugier der Kinder auf Bildung und den Spaß am Lernen wecken.


Ein harmonisches Miteinander

In Vorträgen informieren wir die Eltern über unseren pädagogischen Ansatz, über die Arbeit des Elternbeirats und des Fördervereins. Hier können die Eltern aktiv mitmachen, zum Beispiel bei der Organisation des Sommerfestes. Außerdem setzen wir auf ein harmonisches Miteinander und möchten den Eltern die Gewissheit geben, dass sie sich auf uns verlassen können. Doch letzten Endes zählt das schulische Angebot. An einem weiteren Informationsabend im Januar stellt die Schule den Eltern die Unterrichtsschwerpunkte in der Orientierungsstufe vor. Sehr beliebt ist zum Beispiel die Bigband-Klasse. Hier erlernen Kinder eines der Instrumente, wie sie in einem Bigband-Orchester eingesetzt werden. Lehrer der Kreismusikschule, aber auch schuleigene Lehrkräfte vermitteln in Registerproben und im Rahmen einer erweiterten Musikstundentafel einer rhythmisierten Ganztagsklasse die nötigen Fertigkeiten. Die Kompetenzerweiterung - auch im Rahmen der Sozialkompetenz und der Persönlichkeitsentwicklung - ist vielschichtig und umfassend. Ab der Klassenstufe 7 wird dieser verpflichtende Teil der Unterrichtstafel in die AG-Form übergeführt. Ziel hierbei ist der Aufbau eines eigenen Bigband-Orchesters, wobei die Schulgemeinschaft (Schüler, Eltern, Lehrkräfte) und das städtische Umfeld so umfassend wie möglich eingebunden sein sollen. Schon jetzt gestaltet diese Gruppe die Präsentation bei Veranstaltungen des Kreises oder der Stadt aktiv mit. Andere wichtige Teile unseres Angebots bestehen in der Vermittlung von Medienkompetenz, sozialem Wissen und Gewaltprävention in der fünften und sechsten Klasse.

Anmeldung
Die Schulleitung führt mit allen Eltern ein persönliches Gespräch, um das Kind, sein Elternhaus und das zugehörige Umfeld kennen zu lernen. Dieses Gespräch dokumentieren wir in einem Beratungsbogen. Er hilft uns, die neuen Schüler, die sehr unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, besser einzuschätzen und zu fördern.


Kennenlern-Nachmittag und Einschulung

Einige Wochen vor Schuljahresende gibt es einen Kennenlern-Nachmittag, an dem die zukünftigen Fünftklässler ihren neuen Klassenleiter begrüßen und ihre neuen
Mitschüler schon einmal beschnuppern. Auch die Eltern sind dabei. Sie erfahren viele praktische Dinge über den neuen Schulalltag. Die Einschulungsfeier ist für die Kinder immer ein Erlebnis. Nicht nur die Schulleitung, sondern auch der Bürgermeister und die Schüler der sechsten Klassen heißen die "Neuen" willkommen und überreichen ihnen ein Begrüßungsgeschenk - unter anderem den jährlich neu und individuell gestalteten Schulplaner.


Die erste Schulwoche

In der ersten Woche findet noch kein "normaler" Unterricht statt. Die Kinder verbringen die Zeit mit ihrem neuen Klassenleiter und lernen ihre neuen Klassenkameraden und die Gepflogenheiten der Schule kennen. Schülerpaten stehen den Fünft klässlern zur Seite. Sie begleiten ihre Schützlinge in der ersten Woche im Unterricht, beim Wandertag und helfen ihnen bei Problemen des Schulalltags. Im Idealfall entwickelt sich eine Freundschaft über das fünfte Schuljahr hinaus.


Pressearbeit

Ein Team aus Lehrkräft en stellt Bilder und Texte zu Veranstaltungen und Aktionen der Schule zusammen. Auch die örtliche Presse laden wir zu größeren Events
ein. Zudem informiert die Homepage der Schule zeitnah über wichtige Ereignisse des Schulalltags. Ein Steuerungsteam, das Arbeitsschwerpunkte der Realschule plus begleitet und überprüft , ist natürlich auch an der Weiterentwicklung aller Maßnahmen beteiligt. So plant und koordiniert einer von uns die Orientierungsangebote, die auch evaluiert werden. Ein gutes Schulmarketing verlangt von allen am Schulbetrieb Beteiligten sehr viel persönlichen Einsatz. Höhen und Tiefen gehören dazu - wir glauben an den Erfolg.

 

 

AUTOREN

(von links nach rechts:) Doris Gunkel ist als Stellvertreterin des Schulleiters die pädagogische Koordinatorin, Christian Waters ist Schulleiter der Realschule plus Mendig, Petra Stahl ist Lehrerin, stellvertretende Vorsitzende des Personalrates und für die Pressearbeit zuständig, Elke Dieguez-Hübers ist Realschullehrerin und ebenfalls für die Pressearbeit zuständig.

Fotoquelle:
Elke Dieguez-Hübers

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