Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas auf unsere Bildungslandschaft und macht deren Stärken und vor allem Schwächen sehr deutlich. Der Schulbetrieb hat erlebt, welchen Segen die Digitalisierung bringen kann, aber auch, was sie nicht ersetzt. Die Notwendigkeit des Präsenzunterrichts für das Lernen und das soziale Miteinander wurde von vielen Studien bestätigt.
Wir wurden gezwungen, jedes Element des Schul- konzepts zu hinterfragen und an die Realitäten anzupassen. Wir mussten herauskristallisieren, was für die Kinder wichtig und was für den Schulalltag unerlässlich ist.
Schüler, Eltern und Lehrkräfte wurden bis zum Maximum gefordert – und dennoch hat Corona viele Entwicklungen beschleunigt. Der Lockdown im ganzen Land hat uns zu Innovationen gezwungen, die noch immer nachwirken. So verfügt meine Schule nun über ein abgestimmtes Medienkonzept, ein funktionierendes Videokonferenzsystem und ist eine zertifizierte Internet-ABC-Schule. Alle Schulen haben in der Kürze der Zeit viel geleistet und diese Ausgabe von pluspunkt beschreibt einige dieser Best-Practice-Beispiele.
Ich wünsche allen Kolleginnen und Kollegen weiterhin starke Nerven und eine hoffentlich entspanntere Zeit nach Omikron!
Barbara Busch
Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Schule im hessischen Langen und Mitglied im Redaktionsbeirat des Magazins pluspunkt
Die Pandemie und ihre Folgen haben den Schulalltag nachhaltig verändert. Das, was schlecht lief, gilt es hinter sich zu lassen, das Gute soll bewahrt und ausgebaut werden. Drei Schulen geben Ein- und Ausblicke.
Über Jahre eingespielte Abläufe und gewohnte Strukturen in Schulen funktionieren bedingt durch Corona plötzlich nicht mehr. Univ.-Prof. i. R. Dr. Michael Schratz, Erziehungswissenschaftler und Schulpädagoge an der Universität Innsbruck, sieht darin die Chance für einen Innovationsschub. Im Gespräch erklärt er, warum.
Die Pandemie stellt Schulen seit zwei Jahren vor bis dahin ungekannte und komplexe Herausforderungen. Einige reagierten darauf mit zukunftsweisenden Konzepten – und wurden dafür beim „Deutschen Schulpreis 20|21 Spezial“ ausgezeichnet. Pluspunkt stellt drei prämierte Schulen vor, deren Lösungen das Lernen und Lehren langfristig verändern können.
Seit Beginn der Pandemie müssen Lehrkräfte viele zusätzliche Aufgaben erledigen und fühlen sich stark gefordert, manchmal sicherlich auch überfordert. Viele wissen nicht, an wen sie sich im Problemfall wenden können und dass ihr Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet ist, sich um ihre Sicherheit und Gesundheit zu kümmern.
Eine Studie im Auftrag der gesetzlichen Unfallversicherung hat sich von 2013 bis 2021 mit der Frage befasst, inwieweit die psychische Befindlichkeit Unfälle rund um den Schulalltag beeinflusst. Prof. Dr. Andreas Klocke zu den Ursachen für eine erhöhte Verletzungsgefahr und was Lehrkräfte präventiv tun können.
Bei Klassenfahrten ins Ausland gelten die gleichen Regeln wie bei Klassenausflügen in den Zoo oder Unfällen auf dem Schulhof: Was zählt, ist, ob die Schule darauf Einfluss hat. Der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung endet, wenn offiziell Freizeit angesagt ist.
Eine Freistunde – je nach Region auch Hohl-, Spring-, Lücken- oder Fensterstunde genannt – ist ein Zeitraum im schulischen Stundenplan, in dem Schülerinnen und Schüler an keinem Unterricht beteiligt sind. Was hier für den Unfallversicherungsschutz gilt, erklärt Klaus Hendrik Potthoff, Geschäftsbereichsleiter Rehabilitation und Entschädigung der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB).
Sven Sobisch (51), Studienrat mit den Fächern Geografie, PGW (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft) und Theater, ist seit neun Jahren Sicherheitsbeauftragter am Gymnasium Corveystraße in Hamburg. Er spricht über Unfallprävention.